Der Holocaust (auch «Shoah» genannt) bestand aus dem Entzug von Rechten, aus der Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas. Diese Entwicklung begann in den frühen 1930er Jahren mit der systematischen Ausgrenzung der Juden in Deutschland durch Stigmatisierung, Boykottaufrufe und gesetzliche Regulierungen wie etwa Berufsverbote und der Ausschluss jüdischer Kinder von staatlichen Schulen. Die Fortsetzung waren dann Enteignung und Vertreibung, und die Pogromnacht vom 9. November 1938 steht für den Start des Genozids: Verhaftungen und Deportationen mündeten in Zwangsarbeit und planmässig umgesetzten Massenmord in den Arbeits- und Konzentrationslagern der Nazi-Diktatur. Zur Zeit, als die Alliierten Deutschland befreiten, hatten Hunger, Erschöpfung, Krankheiten sowie Massenerschiessungen und -vergasungen die Leben von ungefähr sechs Millionen jüdischen Menschen gekostet. Unter ihnen waren auch Anne Frank und mit Ausnahme ihres Vaters Otto Frank alle anderen, die im Hinterhaus versteckt gewesen waren.