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Juden und Anne Frank


Anne Frank und ihre Schwester Margot kamen in Frankfurt am Main auf die Welt und verbrachten dort die ersten Jahre ihrer Leben. Annes Familie war liberal jüdisch und feierte die meisten jüdischen Festtage; sie führten ihr Leben mehr entlang den Traditionen als dass sie strikt religiös gewesen wären. Nachdem die NSDAP im Januar 1933 an die Macht gekommen war, zog die Familie nach Amsterdam um. Die deutsche Besatzung der Niederlande resultierte indessen ebenfalls in der Verfolgung der dort ansässigen jüdischen Bevölkerung. Das bedeutete für Anne und Margot, dass sie im Herbst 1941 von ihren Schulen ausgeschlossen wurden und ins jüdische Gymnasium wechseln mussten. Ab Mai 1942 mussten alle Juden auf ihrer Kleidung einen gut sichtbaren gelben Davidstern tragen. Kurz nachdem diese Vorschrift ergangen war, begannen die Massendeportierungen der holländischen Juden. Am 5. Juli 1942 erhielt Margot ein Aufgebot, sich für die «Teilnahme an der Pflichtarbeit im Osten» zu melden. Am folgenden Tag begab sich die ganze Familie, das heisst Otto und Edith Frank mit Anne und Margot, in ihr Versteck im Hinterhaus.